Was Kintsugi mit Trauerarbeit zu tun hat

Kintsugi ist eine alte japanische Kunstform, bei der beschädigtes Porzellan mit Gold oder anderen Metallen repariert wird. Das Ergebnis ist ein einzigartiges und schönes Stück, das die Narben und Risse des Schadens sichtbar macht und so die Geschichte des Gegenstands erzählt.

In vielerlei Hinsicht kann Kintsugi als Metapher für die Trauerarbeit verstanden werden. Wie bei beschädigtem Porzellan kann Trauer einen Scherbenhaufen hinterlassen. Doch wie bei Kintsugi können wir uns dafür entscheiden, diese Narben nicht zu verstecken, sondern sie zu akzeptieren und sie als Teil unserer Geschichte zu betrachten.

In der Trauerarbeit geht es darum, uns unseren Schmerz und unsere Trauer zu erlauben, anstatt sie zu unterdrücken oder zu verdrängen. Wir dürfen trauern, wir dürfen weinen, wir dürfen untröstlich sein.

Es geht darum, die Verbindung zu dem, was wir verloren haben, aufrechtzuerhalten, anstatt uns von ihm zu distanzieren. Wir müssen eben nicht loslassen. Und es geht darum, uns selbst und unser Leben in einem neuen Licht zu sehen, anstatt uns von der Vergangenheit definieren zu lassen.

Kintsugi erinnert uns daran, dass Schaden und Verlust nicht das Ende der Geschichte sind, sondern dass es immer die Möglichkeit gibt, weiterzumachen und etwas Schönes und Wertvolles daraus zu machen. In der Trauerarbeit geht es darum, uns zu erlauben, unsere Narben zu tragen und sie als Teil unserer Reise zu betrachten, anstatt uns dafür zu schämen oder sie zu verstecken.

In der Trauerarbeit geht es darum, uns die Erlaubnis zu geben, unsere Trauer zu fühlen und uns dabei zu helfen, uns wieder mit dem Leben zu verbinden. Kintsugi ist eine Erinnerung daran, dass wir trotz unserer Schäden und Verluste weiterhin schön und wertvoll sind.

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