Wie wir sterben – Bestattungskultur in Deutschland

Die folgende Infografik zeigt Zahlen, Daten und Fakten rund um die Bestattungskultur in Deutschland und vermittelt, was Menschen in Deutschland beim Thema Beerdigung besonders wichtig ist.

Über eine Million Sterbefälle in 2021

Im Jahr 2021 sind laut des Statistischen Bundesamts 1.016.899 Menschen in Deutschland verstorben. Über eine Million Sterbefälle wurden zuletzt auf dem Gebiet der Bundesrepublik zur Nachkriegszeit 1946 verzeichnet. „Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 sind die Sterbefallzahlen 2021 um 3% gestiegen“, wie das Statistische Bundesamt schreibt.

Abnahme kirchlicher Beerdigungen um rund 18 Prozent

Nach Angaben von Statista nimmt die Anzahl kirchlicher, also katholischer und evangelischer Beerdigungen, seit dem Jahr 2000 kontinuierlich ab. Während im Jahr 2000 noch knapp 600.000 Beerdigungen kirchlich begleitet wurden, waren es 2019 lediglich knapp 490.000. Das entspricht einem Rückgang von rund 18 Prozent.

Urnenbestattungen beliebter als Sargbestattungen

Laut einer Auswertung der RAL Gütegemeinschaft Feuerbestattungsanlagen lag im Jahr 2020 der Anteil an Urnenbestattungen in Deutschland bei rund 76 Prozent im Vergleich zu Sargbestattungen, die lediglich 24 Prozent ausmachen. Seit 2016 hat der Anteil der Urnenbestattungen in Deutschland durchschnittlich um 7 Prozent zugenommen. Gründe für diesen Trend könnten der geringere Pflegeaufwand für Urnengräber bzw. Urnenwände sein und die geringeren Bestattungskosten, da beispielsweise Sarg und Grabstein entfallen.

Baumbestattungen werden beliebter

Baum- oder Naturbestattungen stoßen in Deutschland auf immer größer werdende Beliebtheit: laut einer Umfrage des Aeternitas e.V. wünschen sich rund 19 Prozent der Befragten eine Baumbestattung im Bestattungswald. Beinahe jede/r Zweite wünscht sich eine Beisetzung außerhalb eines Friedhofs.

Erbregelung für viele wichtig

Laut einer Umfrage von Statista ist für 76 Prozent der Befragten die Erbregelung eine der dringendsten Angelegenheiten, die vor dem Tod geklärt sein sollten. Fast genauso wichtig ist die Frage nach der Art der Bestattung: rund 72 Prozent der Befragten halten es für wichtig, vor dem Tod über die Bestattungsart zu sprechen und eigene Wünsche zu äußern. Für 61 Prozent ist die Klärung des Bestattungsorts wichtig und lediglich 25 Prozent wollen vor ihrem Tod regeln, wie die Trauerfeier ablaufen soll.

„Ave Maria“ beliebtestes Lied auf Trauerfeiern

Franz Schuberts „Ave Maria“ zählte 2019 zu den beliebtesten Liedern für eine Trauerfeier wie einer Auswertung von bestatter.de zu entnehmen ist. Ebenfalls gern gehört wird das Lied „Amoi seg‘ ma uns wieder“ von Andreas Gabalier, der einen persönlichen Verlust in seinem Song verarbeitet.

13.000 Euro kostet eine durchschnittliche Sargbestattung in Deutschland

„Die Gesamtkosten einer Beerdigung belaufen sich nach Angaben der Webseite Todesfall-Checkliste.de durchschnittlich auf rund 13.000 Euro. Der größte Teil der anfallenden Kosten sollten Hinterbliebene für den Steinmetz einplanen“, schreibt Statista über eine Auswertung von 2020. Die Kosten beziehen sich auf eine durchschnittliche Sargbestattung in Deutschland. Die Kosten für den Grabstein bzw. Steinmetz, für das Bestattungsinstitut sowie die Friedhofsgebühren machen dabei die teuersten Anteile aus.